
Den Menschen Perspektiven aufzeigen
Die Teilnahme an der etwa zwanzig Kilometer langen Tour lässt sich natürlich auch der SPD-Kandidat für das Kerpener Bürgermeisteramt, Andreas Lipp, nicht nehmen. Mit seinem leuchtend roten Trikot und der markanten SPD-Beflockung ist er im „Feld“ der Teilnehmer*innen jederzeit gut auszumachen. Der 44-jährige, Führungskraft eines örtlichen Unternehmens, strahlt Ruhe und Entschlossenheit aus. Er weiß um die Probleme der Stadt. Und er hat klare Vorstellungen, wie sie angegangen werden müssen. „Die Region verfügt über ein unglaubliches Know-How in Sachen Energieversorgung. Ich möchte, dass hier nach der Braunkohle eine Modellregion für erneuerbare Energien entsteht“, sagt Lipp.
Ein Anfang ist gemacht: Im benachbarten Bedburg steht heute bereits einer der größten Windparks in Nordrhein-Westfalen. Und so soll es nach den Vorstellungen der SPD in Kerpen auch weitergehen. Denn den Menschen sollen Perspektiven aufgezeigt werden. Neue, moderne Arbeitsplätze werden benötigt. Die vom Bund zugesagte Strukturhilfe ist hierfür von enormer Bedeutung. „Wir sind hier in der Region die Energie-Profis, die NRW und weite Teile des Landes verlässlich mit Strom versorgen“, sagt Lipp. Und die SPD habe sehr konkrete Vorstellungen, damit dies auch so bleibt.
Infrastruktur schaffen, Arbeitsplätze erhalten
Vorbei geht es an Gebieten, die nach dem Kohleabbau wieder rekultiviert werden, an zahlreichen Pumpen, die einen Anstieg des Grundwassers verhindern und Bahntrassen, die die geförderte Braunkohle in das nahegelegene Kraftwerk Niederaußem befördern. Bis schließlich der Zielpunkt erreicht ist. Eine gigantische Kulisse tut sich auf. Bis zu vierhundert Meter tief haben sich die Bagger hier in Hambach seit 1978 ins Erdreich „gefressen“. Die Ausmaße des Tagebaus sind gewaltig. Ein riesiger See soll hier nach dem Ende des Bergbaus entstehen.
Unterwegs machen der Ortsvereinsvorsitzende Branko Appelmann und Ortsvorsteher Hans-Jürgen Bröcker klar, dass es der SPD natürlich um die Erhaltung und den Ausbau von Arbeitsplätzen gehe. Hierzu müsse in Kerpen aber auch dringend die nötige Infrastruktur geschaffen werden. Eine neue Grundschule, Kitaplätze und eine intelligente Verkehrsplanung spielten beim Thema Strukturwandel eine gewichtige Rolle. Auch das wird bei dieser politischen Radtour deutlich.
Die Strecke führt teilweise über steiniges und unebenes Terrain. Und so kann es nicht verwundern, dass an diesem Nachmittag zwei Reifenpannen zu beklagen sind. Gemeinschaftlich werden Schläuche gewechselt und Luft aufgepumpt. Weiter geht`s. Man spürt: Bei den Sindorfer Genossen*innen wird Solidarität großgeschrieben. Und platt machen lassen sie sich schon gar nicht.
Der Artikel ist zuerst auf vorwaerts.de erschienen.
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