Neue Oberbürgermeisterin von Kaiserslautern

Drei Fragen an Beate Kimmel

Carl-Friedrich Höck11. April 2023
Beate Kimmel
Kaiserslautern bleibt rot. Im Februar wurde die SPD-Politikerin Beate Kimmel zur neuen Oberbürgermeisterin gewählt. Nun stellt sie sich den Fragen von vorwärts-kommunal.

Glückwünsch! Sie wurden am 26. Februar zur neuen Oberbürgermeisterin von Kaiserslautern gewählt. Ihr SPD-Genosse Klaus ­Weichel hat dieses Amt 16 Jahre lang ausgeübt. Was sind die größten Gemeinsamkeiten und Unterschiede zu Ihrem Vorgänger?

Herzlichen Dank. Gemeinsam haben wir natürlich unsere sozialdemokratische Grundhaltung. Diese finde ich gerade besonders wertvoll und hilfreich, um den Herausforderungen der Zeit in Solidarität begegnen zu können.

Klaus Weichel hat Kaiserslautern in vielen großen Projekten vorangebracht. Ich möchte dies auf meine Art ergänzen und setze sehr auf Dialog, gehe bewusst zu Menschen, um von den Erfahrungen vor Ort profitieren zu können. Die Stärkung der kleinen und mittelständischen Unternehmen gerade auch aus dem Handwerk liegt mir am Herzen. Über einen Technologietransfer der Hochschulen in den Mittelstand erhoffe ich mir ein Zusammenwachsen und ein Klima der gegenseitigen Wertschätzung.

Als junge Frau waren Sie nach ­eigener Aussage „Revoluzzerin“, eine „Alternative“ und haben sich für Frieden und Umweltschutz eingesetzt. Mit Anfang 20 begann ihre Karriere in der Stadtverwaltung. Wie passt das zusammen?

(Lacht) Die „Revoluzzerin“ sah vor allem mein Mann in mir. Ich fand mich ganz normal!

Tatsächlich war ich in meiner Jugend leidenschaftlich streitend für meine Überzeugungen. Das tue ich heute noch, nur etwas leiser … aber mit gleicher Zielstrebigkeit! Mein Interesse an Menschen und sozialem Zusammenhalt passt für mich wunderbar zum öffentlichen Dienst, dem Dienst an und für die Allgemeinheit. Kleiner Werbeblock: Dass ich Schritt für Schritt die Karriereleiter hochklettern konnte, zeigt, dass in der Verwaltung durchaus Raum für ­Freidenkerinnen und Freidenker ist.

Ihren späteren Mann haben sie in den 1980er Jahren in einem „provisorischen Jugendzentrum“ in Kaiserslautern kennengelernt. Wie wichtig sind Jugendclubs für das Zusammenleben in den Kommunen?

Selbstbestimmte Orte für die Jugend bringen wichtige Erfahrungsräume. Die Jugend muss sich begegnen können, damit sich Persönlichkeiten und Gemeinschaftssinn festigen. (Schmunzelt) Und um vielleicht die Liebe des Lebens ­kennenlernen zu dürfen.

weiterführender Artikel