Die deutschen Städte und Gemeinden können sich über ein kräftiges Plus bei den Gewerbesteuern freuen. Im Jahr 2022 haben sie hieraus Einnahmen von rund 70,2 Milliarden Euro erzielt. Das sind 9,1 Milliarden Euro mehr als im Vorjahr, was einem Anstieg um 14,9 Prozent entspricht. Das teilte das Statistische Bundesamt am Montag mit.
Wirtschaft steht besser da als vor Corona
Die Gewerbesteuer ist die wichtigste originäre Einnahmequelle der Kommunen. Im Corona-Jahr 2020 waren die Einnahmen aus der Steuer noch stark eingebrochen. Das Pandemie-Tief scheint nun endgültig überwunden. Bereits im Jahr 2021 hatten die Gewerbesteuer-Einnahmen einen neuen Höchststand erreicht. Dieser wurde nun erneut übertroffen.
Von dem Geldsegen profitieren nicht alle Kommunen gleichermaßen. In Brandenburg gingen die Gewerbesteuer-Einnahmen sogar leicht zurück (- 3,8 Prozent). Den kräftigsten Anstieg verzeichneten die Gemeinden in Sachsen-Anhalt (+ 34,8 Prozent) und Rheinland-Pfalz (+ 26,7 Prozent).
Grundsteuer-Einnahmen nur leicht gestiegen
Weniger dynamisch entwickelt sich die zweite große kommunale Steuerquelle, die Grundsteuer. Die Einnahmen aus der Grundsteuer B beliefen sich im Jahr 2022 auf 14,9 Milliarden Euro. Das sind zwei Prozent mehr als im Vorjahr. Viele Kommunen haben ihren Grundsteuer-Hebesatz im vergangenen Jahr erhöht. Der durchschnittliche Hebesatz auf die Gewerbesteuer ist dagegen gleichgeblieben.
Aus der Grundsteuer A flossen insgesamt 0,4 Milliarden Euro in die Gemeindekassen – ein Anstieg um 0,3 Prozent. Die Grundsteuer A wird auf das Vermögen der land- und forstwirtschaftlichen Betriebe erhoben.
Insgesamt belaufen sich die kommunalen Einnahmen aus Grund- und Gewerbesteuern im Jahr 2022 auf 85,5 Milliarden Euro. Gegenüber dem Vorjahr ist dies ein Anstieg um 12,4 Prozent, wie das Statistische Bundesamt mitteilt. Zum Vergleich: Die Inflationsrate lag im vergangenen Jahr bei 7,9 Prozent.
