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Brütting gewinnt OB-Wahl in Aalen

Das war deutlich: Mit 71,2 Prozent der Stimmen wurde der Sozialdemokrat Frederick Brütting am Sonntag zum neuen Oberbürgermeister von Aalen gewählt. Das Spektrum seiner Unterstützer*innen reichte von FDP bis Die Linke.
von Carl-Friedrich Höck · 5. Juli 2021
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Das Aalener Rathaus bleibt rot regiert. Frederick Brütting hat die Oberbürgermeister-Wahl am Sonntag klar gewonnen. Er ist SPD-Mitglied, trat aber als Einzelbewerber an. Bereits im ersten Wahlgang konnte Brütting die Wahl für sich entscheiden: Auf ihn entfielen 71,2 Prozent der abgegebenen Stimmen. Die Wahlbeteiligung lag bei 47,1 Prozent.

FDP, Linke und Grüne unterstützten Brütting

Brüttings Bewerbung war nicht nur von der SPD, sondern auch von den Grünen, der FDP und der Linken befürwortet worden. Von den weiteren Bewerber*innen erreichte Catherine Rommel mit 20,1 Prozent das beste Ergebnis. Die Adoptivtochter des ehemaligen Stuttgarter Oberbürgermeisters Erwin Rommel wurde von der CDU unterstützt. Chancenlos blieben am Wahlabend die Einzelbewerber Matthias Müller (5 Prozent), Marcus Waidmann (AfD-Mitglied, 2,5 Prozent) und Stefan Schmidt (Mitglied „DieBasis“, 1,0 Prozent).

Der bisherige Amtsinhaber Thilo Rentschler (SPD) war nicht erneut zur Wahl angetreten. Er ist seit 2013 Oberbürgermeister der Kreisstadt im Osten Baden-Württembergs.

Bisher Bürgermeister in Heubach

Brütting zeigte sich am Wahlabend überrascht von seinem deutlichen Sieg. „Mit so einem Ergebnis habe ich wirklich nicht gerechnet“, sagte er gegenüber dem SWR. Brütting ist erst 37 Jahre alt, hat aber als Bürgermeister von Heubach bereits zehn Jahre lang Erfahrung Rathaus-Erfahrung gesammelt.

Brütting ist in Aalen zur Schule gegangen und hat lange hier gelebt. Auf seiner Website erklärt der Jurist, er wolle etwas gegen den Leerstand in der Innenstadt unternehmen. „Ich möchte, dass wir als Stadt diese leerstehenden Läden gemeinsam mit dem Einzelhandel wieder mit Leben füllen. Der Besuch der Innenstadt muss ein spannendes Erlebnis sein.“ Auch den Rathaus-Platz will Brütting verschönern.

In seinen Wahlkampf bezog Brütting auch die Sozialen Medien aktiv ein. Etwa mit der Video-Talk-Serie „Aalen spricht”, die auf Youtube veröffentlicht und über Brüttings Facebook-Kanal geteilt wurde.

Neuwahl in Schwäbisch-Hall

Gewählt wurde am Sonntag auch in anderen Kommunen. In Schwäbisch-Hall hat der bisherige Oberbürgermeister Hermann-Josef Pelgrim (SPD) nicht wieder kandidiert. Die Nachfolge ist noch nicht geregelt, da keine*r der Kandidierenden eine absolute Mehrheit der Stimmen erreichen konnte.

Das beste Ergebnis erzielte FDP-Mitglied und Einzelbewerber Daniel Michael Bullinger mit 42,5 Prozent. Ebenfalls als Einzelbewerber*innen waren Simon Michler (CDU-Mitglied, 21,7 Prozent), Kathinka Adelheid Fride Kaden (15,0 Prozent) und Sarah Birgit Holczer (SPD-Mitglied, 14,2 Prozent) angetreten. Am 18. Juli findet eine Neuwahl statt, bei der alle bisher Kandidierenden erneut antreten und auch weitere Bewerber*innen dazukommen können. In der Neuwahl ist eine einfache Mehrheit für den Wahlsieg ausreichend.

Wahlen in Sachsen

Im sächsischen Riesa ist Oberbürgermeister Marco Müller (CDU) für eine weitere Amtszeit gewählt worden. 52,4 Prozent der Wähler*innen gaben ihm am Sonntag ihre Stimme. Sein Herausforderer, der Einzelbewerber Gunnar Hoffmann, erreichte 47,6 Prozent.

In der Stadt Plauen war der bisherige Amtsinhaber Ralf Oberdorfer (FDP) nicht erneut zur Wahl angetreten. Neuer Oberbürgermeister wird Steffen Zenner (CDU). Im zweiten Wahlgang genügten ihm 41,1 Prozent der abgegebenen Stimmen zum Sieg.

Autor*in
Porträtfoto Mann mit Brille und dunkelblonden Haaren
Carl-Friedrich Höck

ist Leitender Redakteur der DEMO. Er hat „Public History” studiert.

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