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Förderprogramm soll Kommunen helfen, den Förderdschungel zu lichten

Mehrere hundert Förderprogramme richten sich an Kommunen – da fällt es schwer, den Überblick zu behalten. Deshalb unterstützt der Bund strukturschwache Regionen dabei, Gelder zu akquirieren.

von DEMO Redaktion · 23. Oktober 2024
Schild, das auf eine EU-Förderung hinweist

Die EU unterstützt kommunale Projekte mit Förderprogrammen, der Bund und die Länder ebenso. Die Kehrseite: der Förderdschungel ist für manche Verwaltungen kaum noch zu überblicken.

2.400 staatliche Förderprogramme gibt es in Deutschland. Ein großer Teil davon richtet sich an Kommunen. Es gibt also zahlreiche Gelegenheiten, um an Geld zu kommen. Doch für viele Städte, Gemeinden und Landkreise ist die Fördervielfalt längst zu einer Herausforderung geworden. Die Antragsverfahren sind oftmals komplex und gerade in kleinen Kommunen fehlen die Fachleute, die wissen, welche Programme passgenau auf welches Projekt passen.

Die Bundesregierung weiß um dieses Problem. Deshalb hat sie ein weiteres Förderprogramm gestartet. Es soll Regionen dabei unterstützen, die Förderlandschaft besser zu erfassen, die richtigen Förderanträge zu stellen und so Projekte zum Laufen zu bringen. Der Titel des Programms: „Verbesserung der Absorptionsfähigkeit in strukturschwachen Regionen.“ Umgesetzt wird es vom Bundesministerium für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen (BMWSB) und dem Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR).

Neue Strukturen werden aufgebaut

Wie das Bauministerium nun mitteilt, werden zwölf ausgewählte Projekte mit insgesamt 4,6 Millionen Euro unterstützt. Mit dem Geld soll einerseits eine regionale Fördermittelmanagement-Struktur aufgebaut und verstetigt werden. Was bedeutet, dass benachbarte Kommunen kooperieren und neues Personal einstellen. Andererseits wird auch die Einreichung von Fördermittelanträgen selbst gefördert, „die im Sinne einer strategischen Regionalentwicklung identifizierte Kernthemen der Regionen aufgreifen und passgenaue Umsetzungsprojekte anbieten“, so das BMWSB.

Elisabeth Kaiser (SPD), Parlamentarische Staatsekretärin im Bauministerium, erklärt dazu: Fast 60 Prozent der potentiellen Fördernehmer hätten bereits auf eine Beantragung von Fördermitteln verzichtet, obwohl diese verfügbar gewesen wären. „Oftmals sind es strukturschwache Regionen, die Fördermittel nicht in gleicher Weise in Anspruch nehmen.“ Mit der Förderinitiative von BMWSB und BBSR könnten Kommunen „über die vielfältigen Fördermöglichkeiten durch fachliche Expertise an ihrer Seite aufgeklärt, die für sie passenden Förderprogramme identifiziert und zudem beim Antragsprozess begleitet werden.“

Wer von der Initiative profitiert

Diese Regionen sollen nun mit ihren Projekten unterstützt werden:

  • Gemeinde Wiesenburg/Mark (BB) – „Ohne jemand kommt nichts und niemand"
  • Stadtverwaltung Suhl (TH) - „Absorption von Fördermitteln zur Entwicklung des Oberzentrums Südthüringen“
  • Landkreis Altenburger Land (TH) - „Progressives Altenburger Land“
  • Landkreis Kronach (BY) - „Hochschule und Region Hand in Hand: Cranach Campus Communities (CCC)“
  • Landkreis Wartburgkreis (TH) - „Absorption von Fördermitteln in die Kaliregion und die Landkreise Wartburgkreis und Hersfeld-Rotenburg“
  • Landkreis Northeim (NI) - „Interkommunales Projekt- und Fördermanagement ‚Aktive Innenentwicklung‘“
  • Landkreis Lüchow-Dannenberg (NI) - „Integriertes Fördermittelmanagement Lüchow-Dannenberg zur zukunftsorientierten Entwicklung“
  • Regionalinitiative Alte Welt e.V., Landkreise Bad Kreuznach, Donnersbergkreis, Kaiserslautern und Kusel (RP) - „Alte Welt – neue Wege. Fit für die Zukunft dank interkommunalem Fördermittelmanagement“
  • Zweckverband Wildeshauser Geest (NI) - „Naturpark Wildeshauser Geest“
  • Landkreis Bernkastel-Wittlich (RP) - „EM(H)*powerment: Stärkung und Verbesserung der Fördermittelakquise im Landkreis Bernkastel-Wittlich“
  • Landkreis Prignitz (BB) - „Prignitzer Fördermittelmanagement (PRIFÖMAN)“
  • Stadt Friedrichstadt (SH) - „Steuerung Friedrichstadt: Wie können Bedarfsgemeinden mit limitierten Ressourcen das regionale Förderscouting-System in Nordfriesland optimal nutzen?“

Weiterführende Informationen:
bmwsb.bund.de

Autor*in
DEMO Redaktion

Die Redaktion der DEMO - Das sozialdemokratische Magazin für Kommunalpolitik  

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