Gelsenkirchen gründet KI-Anwendungszentrum für Kommunen
Gerd Kaemper
Im Ruhrgebiet entsteht ein „Anwendungszentrum Künstliche Intelligenz für Kommunale Lösungen“, kurz KI4KL. Das hat die Stadt Gelsenkirchen am Montag bekanntgegeben. Die Stadt finanziert die Ansiedlung des Zentrums mit fünf Millionen Euro.
Stadt und Hochschule arbeiten zusammen
Wissenschaftlicher Partner des Projekts ist die Westfälische Hochschule. Sie wurde im Rahmen einer europaweiten Ausschreibung ausgewählt. Am neuen Zentrum sind noch weitere Partner beteiligt: die beiden Fraunhofer-Institute für Offene Kommunikationssysteme (FOKUS) und für Intelligente Analyse- und Informationssysteme (IAIS), das Deutsche Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz (DKFI) sowie das Unternehmen Prosoz, das auf Software für Kommunen spezialisiert ist.
In einer Mitteilung der Stadt Gelsenkirchen heißt es, Künstliche Intelligenz (KI) biete große Chancen, um Dienstleistungen und Prozesse für Bürger*innen und Unternehmen zu verbessern und zu beschleunigen. „Ob Stadt- und Verkehrsplanung, öffentliche Infrastruktur, (IT)-Sicherheit, Datenanalyse oder tägliche Verwaltungsarbeit: Überall liegen Potenziale für innovative und verlässliche KI-Anwendungen. Bereits eingesetzt wird KI beispielsweise in der Hochwasserprävention, im Verkehrs- und Umweltmanagement, in der automatisierten Schadenserkennung von Straßeninfrastruktur, der Steuerung von Drohnen bei der Unterstützung der Feuerwehr oder bei der Einsatzplanung des Kommunalen Ordnungsdienstes.“
Fokus auf die Praxis
Solche IT-Lösungen soll das Anwendungszentrum erforschen und entwickeln. „Künstliche Intelligenz ist längst kein abstrakter Begriff mehr, sondern bietet nicht erst durch populäre Anwendungen wie ChatGPT ganz konkreten Nutzen, den wir auch für kommunale Verwaltungen nutzbar machen wollen“, erklärt Wirtschafts-Stadtrat Simon Nowack (CDU). Gelsenkirchens CIO Manfred vom Sondern ergänzt: „Hier wollen wir mit unserem Anwendungszentrum ansetzen und KI-gestützte Smart-City-Projekte für den praktischen Einsatz in Kommunen auf den Weg bringen.“
Gelsenkirchen nutzt für das Projekt Gelder, die Bauministerin Klara Geywitz (SPD) zur Verfügung stellt. Das KI-Anwendungszentrum ist Teil des Modellprojektes „Gelsenkirchen: Die vernetzte Stadt“. Es wird bis Ende 2025 mit rund 11,5 Millionen Euro vom Bundesbauministerium gefördert, im Rahmen des Programmes „Modellprojekte Smart Cities“. 90 Prozent der fünf Millionen Euro, die Gelsenkirchen aufwendet, stammen aus diesem Topf.
Mehr Informationen:
gelsenkirchen.de/KI4KL
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