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Neues Förderprogramm: So verhilft der Staat Familien zum Eigenheim

Wegen steigender Zinsen droht der Traum vom Eigenheim für viele Familien zu platzen. Ein neues Förderprogramm soll sie unterstützen. Bauministerin Geywitz hat es am Mittwoch vorgestellt.
von Carl-Friedrich Höck · 31. Mai 2023
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Der Wohnungsbau in Deutschland stockt, wie die Zahlen für das abgelaufene Jahr 2022 zeigen. Kleinere Bauprojekte sind besonders betroffen, räumte Bundesbauministerin Klara Geywitz (SPD) am Mittwoch ein: „Wir haben ein ganz kleines Plus gesehen bei Mehrfamilienhäusern, aber einen massiven Rückgang bei den Einfamilienhäusern.“ Das erklärt sie sich zum einen mit einem „psychologischen Effekt durch die allgemeine Verunsicherung“, andererseits mit den massiv gestiegenen Zinsen. „Das hat natürlich sehr viele Kalkulationen von Familien über den Haufen geworfen“, so Geywitz.

Der Staat senkt den Zins

Ein neues Förderprogramm des Bundes setzt genau hier an. „Wir bieten einen zinsverbilligten Kredit an in Höhe von 140.000 bis 240.000 Euro“, erläuterte Geywitz in einem Pressestatement. Bedingung ist, dass klimafreundlich gebaut wird. Das neue Gebäude muss dem Effizienzhaus-Standard EH 40 entsprechen und soll über den gesamten Lebenszyklus einen kleinen CO2-Fußabdruck haben.

Die Bundesregierung will mit dem Programm Familien mit kleinen und mittleren Einkommen unterstützen. Deshalb gilt: Das zu versteuernde Bruttojahreseinkommen der Familie darf nicht mehr als 60.000 Euro betragen, wenn die Familie höchstens ein Kind hat. Ab dem zweiten Kind erhöht sich die Obergrenze um je 10.000 Euro. „Damit können wir 75 Prozent der Haushalte in Deutschland fördern“, sagte die Ministerin.

Mit der Förderung über KfW-Kredite soll das Zinsniveau auf 1,25 Prozent gedrückt werden. Zum Vergleich: Wer heute ohne Förderung einen Kredit für ein Haus oder eine Wohnung aufnimmt, muss um die vier Prozent Zinsen bezahlen. Laut Geywitz könne eine Familie mit zwei Kindern durch die Zinsverbilligung mehr als 40.000 Euro sparen. Der „Barwert“ der Unterstützung liege über den Beträgen, die in der Vergangenheit über das Baukindergeld an Familien geflossen seien. Zum Baukindergeld gibt es noch einen zweiten gewichtigen Unterschied, wie die SPD-Politikerin betonte: „Wir fördern erst, nämlich am Anfang des Projektes und nicht erst am Ende, wenn man eingezogen ist“.

350 Millionen Euro im Topf

Am 1. Juni 2023 soll die neue Förderung starten. 350 Millionen Euro hat der Bund dafür zunächst eingeplant. Laut der Ministerin reichen die Mittel, damit das Geld bis Jahresende nicht ausgeht. Der Mittelabfluss soll regelmäßig überprüft werden.

Insgesamt wurden die Mittel für die staatliche Neubauförderung gerade erst deutlich aufgestockt. Ursprünglich wollte der Bund das klimafreundliche Bauen und die Bildung von Wohneigentum in diesem Jahr mit 1,1 Milliarden Euro fördern. Das Geld steht seit dem 1. März bereit. Am vergangenen Freitag teilte das Bauministerium mit, dass die Mittel um 888 Millionen Euro erhöht werden. Begründet wurde der Schritt damit, dass das Förderprogramm für klimafreundlichen Neubau sehr stark nachgefragt werde.

Autor*in
Porträtfoto Mann mit Brille und dunkelblonden Haaren
Carl-Friedrich Höck

ist Leitender Redakteur der DEMO. Er hat „Public History” studiert.

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