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„Park Dein Rad“ – wie gut geht das an den Hauptbahnhöfen in Deutschland?

So wie wir gute P+R-Plätze für Pkw brauchen, so brauchen wir gute Abstellanlagen für Fahrräder. Kommunen können hier aktiv werden. Zur Europäischen Mobilitätswoche hat der ACE bundesweit Bahnhöfe bewertet.

von ACE Auto Club Europa · 19. Februar 2024
Zwei Männer und ein Fahrrad

Am Hauptbahnhof Halle nahmen Radbeauftragter Ralf Bucher, Radbeauftragter und Burkhard Feißel vom ACE die Radabstellanlagen unter die Lupe.

Die Mobilität steht im Wandel. Schneller, tiefer, breiter als jeher. Der ACE will diesen Wandel als Mobilitätsbegleiter und als Verbraucherschutzorganisation mitgestalten. Hilfe bei Unfällen und Pannen, das bietet der ACE seinen Mitgliedern rund um die Uhr. Aber Mobilität ist mehr: Von der Verkehrssicherheit über die Infrastruktur bis hin zu neuen Mobilitätsformen. Menschen sind Fußgänger, Rad- und Autofahrer und sie nutzen den ÖPNV. Der 360-Grad-Blick und die Verzahnung sind das Gebot der Stunde. Dieses Denken und Handeln zeigen sich auch in den zahlreichen Aktionen des ACE-Ehrenamtes, die alljährlich bundesweit in den 110 ACE-Kreisen stattfinden.

Im Jahr 2022 war der ACE erstmals bei der Europäischen Mobilitätswoche (EMW) an Bord. Mit der Aktion „#hierkönntensieladen“ wurde der Ausbau der E-Ladeinfrastruktur an Pendlerbahnhöfen und P+R-Anlagen genauer unter die Lupe genommen. Und mit einer Plakataktion hat der ACE auf die Defizite der Ladeinfrastruktur aufmerksam gemacht.

Fahrrad im Mittelpunkt

Im vergangenen Jahr stieg der ACE mit einem noch ambitionierteren Projekt in die EMW ein. Als einziger Verband gelang es dem ACE 2023, eine bundesweite und alle Bundesländer umfassende Aktion auf die Beine zu stellen. Das Fahrrad stand im Mittelpunkt. Das Ehrenamt fokussierte sich auf die Chance, an 42 wichtigen Bahnhöfen und Bahnknotenpunkten in Deutschland als Pendler sein Fahrrad sicher zu parken. Als Mitmachverein mit einem engagierten Ehrenamt gelingt es, Probleme in der Infrastruktur zu identifizieren, via Pressearbeit das Thema in der Öffentlichkeit zu tragen, Verbesserungsvorschläge zu erarbeiten und mit der Kommunalpolitik vor Ort an der Verbesserung zu arbeiten.

Wieso aber das Ganze? Wer eine moderne, effiziente und ressourcenschonende Mobilität will, der muss die Infrastruktur für eine schnelle und bequeme Verbindung verschiedener Verkehrsmittel schaffen. Nur dann gelingt der Umstieg. Neben der Verkehrssicherheit ist hierbei das Parken ein sehr wichtiger Faktor. Daher standen im vergangenen Jahr Bahnknotenpunkte im Zentrum der Tests – mit dem Thema „Fahrradparken“.

Links: Stadtrat Jörg Viehweg und ACE-Regionalbeauftragter Falk Hoffmann waren am Hauptbahnhof in Chemnitz im Einsatz. Rechts: In Regensburg gibt es moderne Radboxen – doch die reichen bei Weitem nicht aus, es besteht Bedarf nach weiteren Boxen. Fotos: Jörg Vieweg, ACE/Hildebrand

Im urbanen Raum entwickelt sich das Fahrrad immer mehr zu einem wichtigen Zubringer zum ÖPNV. Auch die Kommunen stehen hier vor der Frage, wo und in welchem Umfang Radabstellplätze geschaffen werden können. Dabei reicht es nicht mehr aus, mehr oder weniger formschöne Fahrradbügel an Bushaltestellen und vor Bahnhöfen anzubringen. Im Zeitalter von E-Bikes und E-Scootern gibt es hier weitaus höhere Anforderungen. Denn: Wir alle wollen nicht nur sicher zum Bahnhof kommen, wir wollen unser Rad auch sicher parken: Sicher vor Diebstahl und vor Witterungseinflüssen. Die Ergebnisse der ACE-Untersuchung zeigen: Hier ist noch Luft nach oben und es wäre gut, wenn auch ein Dach drüber wäre.

Bremen und Mainz liegen vorne

Ziel der EMW-Aktion des ACE war dabei nicht der negative Fingerzeig. Ziel war es, den Bestand zu ermitteln, die Bedarfe der Radfahrenden gegenüberzustellen und das Positive als Vorbild hervorzuheben. Die Hauptbahnhöfe aller 16 Landeshauptstädte wurden unter die Lupe genommen und in einem abschließenden Ranking verglichen. Weitere wichtige Bahnhöfe wurden ebenfalls ob ihrer Fahrrad-Parkräume bewertet und Verbesserungsvorschläge kommuniziert. In vielen Städten konnten positive Ergebnisse festgestellt werden – es gab aber auch Ausreißer nach unten.

Unter den Landeshauptstädten erreichen die Hauptbahnhöfe in Bremen und in Mainz 13 von 14 möglichen Punkten in dem Parkraum-Check. Abgeschlagen auf dem letzten Platz der Landeshauptstädte liegen Dresden und München. Beide konnten lediglich vier Punkte sammeln und wurden deshalb mit „nicht ausreichend“ bewertet.

Links: Solch ein Bild – wie hier in Heidelberg – bot sich an vielen der gecheckten Radabstellanlagen. Rechts: Das Fahrradparkhaus in Karlsruhe konnte u.a. mit seiner Größe und der guten Beleuchtung punkten. Fotos: ACE/Schempf, ACE/Hübschen

Die Details zeigen, dass durchaus noch Verbesserungen möglich sind – und auch schon umgesetzt werden. Zum Beispiel in München: Hier wird der Hauptbahnhof gerade saniert – moderne Radabstellanlagen sind bereits in Planung.

Licht und Schatten

Eine gute Beleuchtung fand sich an 94 Prozent der getesteten Stellplätze. Im Gegensatz zu diesem positiven Aspekt wurde den Radfahrerinnen und Radfahrern nur an 38 Prozent der getesteten Bahnhöfe eine Reparaturstation oder ein Schlauchautomat angeboten. Und nur 19 Prozent der Bahnhöfe hatten Ladeboxen für Pedelecs und E-Bikes. Besonderheiten wie die Münsteraner Fahrradwaschanlage wurden im Rahmen des Testes auf der Habenseite verbucht.

Kommunen stehen bei der Verkehrsplanung in der Verantwortung. Sie dürfen die pendelnden Radfahrerinnen und Radfahrer nicht vergessen. So wie wir gute P+R-Plätze für Pkw brauchen, so brauchen wir gute Abstellanlagen für Fahrräder. Kommunen können hier aktiv werden – in eigener Regie oder auch in Zusammenarbeit mit zum Beispiel Busunternehmen, der Deutschen Bahn oder auch den Landkreisen. Damit wir alle sicher ankommen – egal, mit welchem Verkehrsmittel wir unterwegs sind.

Europäische Mobilitätswoche 2023 „Park-dein-Rad-Check“:
www.ace.de

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