„Es braucht neue Instrumente der Bodenpolitik“
Was treibt Sie an, sich in der Kommunalpolitik zu engagieren?
Ich mag meine Heimatstadt, und deswegen will ich auch in der Kommunalpolitik daran mitarbeiten, dass Freising für alle lebenswert ist. Gerade die kommunalpolitischen Themen bewegen die Menschen oft, und es macht Spaß, in der persönlichen Diskussion die besten Lösungen zu finden.
Welche Themen prägen Ihr kommunalpolitisches Wirken besonders?
Als Referent bin ich im Freisinger Stadtrat für Wirtschaft und Digitalisierung zuständig. Hier hat die Corona-Pandemie natürlich voll durchgeschlagen, etwa in der Gastronomie und beim Einzelhandel oder auch bei der digitalen Ausstattung der Schulen. Für die Post-Corona-Zeit wird der Ausgleich zwischen Wachstum und wirtschaftlicher Entwicklung in der Metropolregion München und bezahlbarem Leben und Wohnen wieder eine große Herausforderung darstellen.
Welche politische Forderung für die Bundesebene leiten Sie aus Ihren kommunalpolitischen Erfahrungen ab?
Die Bundespolitik muss etwa beim Thema Wohnen die Voraussetzungen schaffen, dass die Kommunen tatsächlich handeln können: Dazu gehört eine bessere finanzielle Ausstattung der Kommunen, damit sie mehr bezahlbaren Wohnraum bauen können. Und es braucht neue In-
strumente der Bodenpolitik, damit die Kommunen ein Vorkaufsrecht zu fairen Preisen bekommen.
Warum kandidieren Sie für den Bundestag?
Mit der Digitalisierung, dem Klimawandel und der sozialen Ungleichheit in unserer Gesellschaft liegen große Herausforderungen vor uns. Ich will diese Herausforderungen konsequent anpacken mit Lust auf echten Fortschritt hin zum Besseren, nicht aus Angst vor Veränderungen und aus Verzagtheit. Als Volkswirt will ich im Bundestag daran mitarbeiten, unsere Wirtschaft und unsere Gesellschaft insgesamt digital, klimaneutral und sozial neu aufzustellen.
Welche Ideen haben Sie für den Wahlkampf in Corona-Zeiten umgesetzt?
Wir führen bereits seit einigen Monaten regelmäßig Veranstaltungen online durch. Bei einem so großen Bundeswahlkreis, bei dem man mit dem Auto vom einen zum anderen Ende eine Stunde unterwegs ist, lassen sich dadurch viele über den Wahlkreis verstreute Interessierte erreichen und spannende Diskussionen führen. Trotzdem ist es gut, dass der Fortschritt der Impfungen den persönlichen Kontakt jetzt wieder ermöglicht.
Ralf Bauer
ist Redakteurin beim vorwärts-Verlag und schreibt für die DEMO – Das sozialdemokratische Magazin für Kommunalpolitik.