Städtewette um die höchste Wahlbeteiligung
Es wird spannend: Wie viele Wähler werden am Sonntag, den 26. Mai in den Wahllokalen aufkreuzen und ihre Stimme bei der Europawahl abgeben? Die Stadt Köln jedenfalls will auf die letzten Meter vor der Wahl noch mobilisieren: Oberbürgermeisterin Henriette Reker (parteilos) hat kürzlich eine Stadtwette ins Spiel gebracht: Die Domstadt soll die Stadt mit den meisten Stimmabgaben werden. Bei den vergangenen Europawahlen lag die Wahlbeteiligung im Wahlkreis Köln-Stadt mit 53,2 Prozent 5.1 Prozent über dem Bundesdurchschnitt 2014 (48,1 Prozent).
Peter Feldmann (SPD) nimmt die Wette an
Die #koelnchallenge wurde schon von anderen Städten angenommen: So hat Peter Feldmann (SPD), Oberbürgermeister von Frankfurt am Main, die Herausforderung angenommen: „Lassen Sie uns Frankfurt zu der deutschen Stadt mit der höchsten Wahlbeteiligung bei der Europawahl machen”, sagte Feldmann laut der „hessenschau“ vor Kurzem bei einer "Pulse of Europe“-Demo auf dem Frankfurter Goetheplatz. Zum Vergleich: 2014 lag der Schnitt sogar 3.6 Prozent unter dem Bundesdurchschnitt. Frankfurt müsste also einiges aufholen.
Auch Hildesheim zieht mit: „Mit Blick auf ein geeintes und gemäßigtes Europa wünsche ich mir auch in unserer Stadt eine hohe Wahlbeteiligung, die den demokratischen Kräften eher zugute kommt als den extremistischen“, lässt Oberbürgermeister Ingo Meyer mitteilen.
Bei der letzten Europawahl 2014 sei die Wahlbeteiligung in der Stadt Hildesheim mit 43,36 Prozent alles andere als gut gewesen. „Ich bin sicher, das können wir besser!“, spornt der Hildesheimer OB die Bürgerinnen und Bürger an.
Regensburg zieht auch nach: „Top, die Wette gilt!“. Die Stadt in der Oberpfalz greift den Wettbewerb um die höchste Wahlbeteiligung auf Twitter mit sportlichem Humor auf: „Sagt mal Köln, nachdem ihr schon den Trainer des SSV Jahn kriegt – Die koelnchallenge kriegen wir!”
Die Kölner konterten gelassen: „Ihr könnt es versuchen – Viel Glück!“
Unabhängig von der sogenannten „Kölnchallenge” appellieren auch andere Oberbürgermeister an die Bewohner ihrer Stadt, zur Wahl zu gehen: „Alle haben die Chance, ein klares Zeichen für ein starkes Europa zu setzen“, so Münsters OB und Noch-Städtetags-Präsident Marcus Lewe. Der Mainzer Oberbürgermeister Michael Ebling schreibt in seiner neuesten OB-Kolumne: „Ihre Teilnahme an der Europawahl und damit an der vermeintlich weit entfernten Europapolitik ist von größter Bedeutung. 60 Jahre nach Unterzeichnung der Römischen Verträge läuft sicherlich nicht alles rund in Europa. Die EU ist nicht perfekt, aber sie ist das beste Instrument, das wir haben, um den vor uns liegenden Herausforderungen zu begegnen.“
Die Redaktion der DEMO - Das sozialdemokratische Magazin für Kommunalpolitik