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Neue Statistik: Carsharing verbreitet sich in der Fläche

Die Carsharing-Branche baut ihre Fahrzeug-Flotte aus und expandiert in die Fläche: Das sind die Ergebnisse der neuen Statisik.

von Karin Billanitsch · 12. März 2025
Autos stehen auf dem Parkplatz eines Car-Sharing-Anbieters in Aachen

Ein Auto wird von mehreren Haushalten genutzt: hier eine Carsharing-Station in Aachen. 

Auf das Rad steigen, einen Bus nehmen – oder ein Carsharing-Angebot nutzen: Die Auswahlmöglichkeiten für ein passendes Verkehrsmittel werden immer größer. In Deutschland gibt es mittlerweile 1.393 Gemeinden mit mindestens einem Carsharing-Angebot. Das sind 108 Orte mehr als vor einem Jahr und entspricht einem Zuwachs des Angebots von 8,4 Prozent. Dies geht aus der neuen Statistik 2025 des Bundesverbands Carsharing (bcs) hervor.

45.400 Fahrzeuge in der Carsharing-Flotte

Auch bei der Zahl der Fahrzeuge geht es laut Statistik nach oben: Demnach waren auf Deutschlands Straßen insgesamt 45.400 Carsharing-Fahrzeuge von 297 Anbietern unterwegs – ein Plus von 5,3 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Die Zahlen beziehen sich den Angaben zufolge auf den jeweiligen Jahresbeginn. „Immer mehr Menschen können dadurch auf klima- und ressourcenschonende Pkw-Mobilität zugreifen“, teilte der Bundesverband mit. 

Gunnar Nehrke, Geschäftsführer des bcs, zeigte sich mit Blick auf das Wachstum überzeugt: „Carsharing ist ein wichtiges Werkzeug, um den Flächenverbrauch und die klimaschädlichen Auswirkungen des Pkw-Verkehrs zu reduzieren.“

„Effizienter als privater Pkw-Besitz“

In der Studie wurden verschiedene Segmente getrennt ausgewertet, stationsbasiertes Carsharing und kombinierte Carsharing-Systeme einerseits und reines Free-floating-Carsharing andererseits. Demnach konnten vor allem die stationsbasierten und kombinierten Carsharing-Anbieter ihr Angebot ausweiten: Sie expandierten in 114 zusätzliche Städte und Gemeinden und stockten die Flotten um 1.240 Fahrzeuge auf. 

Für dieses Segment wurde außerdem berechnet, was das Angebot für Verkehr und Klima bringt. Das Ergebnis: Hier ersetzen 18.000 Carsharing-Fahrzeuge 192.600 private Pkw. „Carsharing ist effizienter als privater Pkw-Besitz, weil mehrere Haushalte ihre Fahrtwünsche auf einem Pkw bündeln“, erläuterte Katharina Herzog, Referentin für Projekte und Daten beim bcs. Ein Privatauto steht laut Herzog hingegen 23 Stunden pro Tag ungenutzt herum. 

Beitrag zum Klimaschutz

Auch zum Klimaschutz im Verkehr trage das Carsharing bei, ist der bcs überzeugt. Die heute bestehenden Angebote der stationsbasierten und kombinierten Carsharing-Anbieter in Deutschland führten zur Einsparung von rund 234.000 Tonnen CO2 pro Jahr. Herzog begründete das mit dem unterschiedlichen Verhalten von Pkw-Besitzer*innen und Carsharing-Haushalten. Erstere seien durch hohe Anschaffungs- und Unterhaltskosten an den Pkw gebunden, letztere hingegen „entscheiden für jeden Weg neu, welches Verkehrsmittel sie nutzen wollen. Davon profitieren Bus, Bahn und Fahrrad“. 

Die Statistik wertet das Angebot auch differenziert nach Größe der Kommunen aus: Demnach sei reines Free-floating-Carsharing vor allem in Metropolen wie Berlin, Hamburg und München sowie in den Umlandgemeinden dieser Städte vertreten. In den Gemeinden mit mindestens einem Angebot des Free-floating-Carsharing wohnen den Angaben zufolge 13,5 Millionen Menschen. 

Immer mehr kleinere Städte mit Anbebot

Weitere Ergebnisse: In den Städten und Landkreisen mit mindestens einem stationsbasierten oder kombinierten Angebot wohnen insgesamt 48,6 Millionen Menschen. Darunter sind längst nicht mehr nur Großstädte, sondern auch immer mehr kleinere Orte: Laut Statistik existiert mittlerweile in 1.231 Gemeinden mit weniger als 50.000 Einwohner*innen ein Carsharing-Angebot. Das sind immerhin 104 mehr als im Vorjahr. 

Autor*in
Karin Billanitsch

ist Redakteurin beim vorwärts-Verlag und schreibt für die DEMO – Das sozialdemokratische Magazin für Kommunalpolitik.

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