Verkehrsministerkonferenz: Deutschlandticket kostet ab 2025 58 Euro
Bundesweit unterwegs mit Bus und Bahn zum Einheitspreis – das verspricht das „Deutschlandticket“. Zum kommenden Jahr steigt der Preis um neun auf dann 58 Euro. Zuvor war eine noch deutlichere Erhöhung im Gespräch.
IMAGO/ Wolfgang Maria Weber
58 statt 49 Euro: Der Preis für das Deutschlandticket steigt zum neuen Jahr um neun Euro.
Seit dem 1. Mai 2023 gibt es das Deutschlandticket. Abonnent*innen können damit für 49 Euro im Monat bundesweit alle Busse und Bahnen des Nah- und Regionalverkehrs nutzen. Zum 1. Januar 2025 wird der Preis nun erstmals erhöht. Die Verkehrsminister*innen der Bundesländer einigten sich am Montag auf einen neuen Preis für das Deutschlandticket in Höhe von 58 Euro.
Deutschlandticket soll auf soliden Füßen stehen
Mit diesem Preis schaffen wir es, das Ticket weiter attraktiv zu halten und die Finanzierung auf solidere Füße zu stellen“, zeigte sich der Vorsitzende der Verkehrsministerkonferenz, Nordrhein-Westfalens Ressortchef Oliver Krischer (Grüne), bei einer Pressekonferenz im Anschluss an die digitale Zusammenkunft überzeugt. „Die Einigung auf der Sonder-Verkehrsministerkonferenz zeigt, dass die Länder am Erfolgsmodell Deutschlandticket festhalten und es weiterentwickeln wollen“, so Krischer.
Mit der Preiserhöhung soll die Kostensteigerung der Verkehrsunternehmen bei Energie und Personal zum Teil ausgeglichen werden. Den Unternehmen entstehen schon jetzt nach eigener Aussage aufgrund des günstigeren Angebots hohe Einnahmeeinbußen. Dass der Preis für das Deutschlandticket steigen wird, hatten die Verkehrsminister*innen bereits im Juli beschlossen. Über die Höhe herrschte jedoch keine Einigung.
Sozialverbände fordern Sozialticket für 29 Euro
Während sich etwa Mecklenburg-Vorpommerns Verkehrsminister Reinhard Meyer (SPD) für nur eine moderate Erhöhung des Preises ausgesprochen hatte, hatte sein bayerischer Kollege Christian Bernreiter (CSU) auf eine Erhöhung auf 64 Euro gedrungen. Nur so könne der Preis die tatsächlichen Kosten des Deutschlandtickets decken.
„Die Preiserhöhung ist happig, aber jetzt haben wir wenigstens Klarheit“, kommentierte der Geschäftsführer der „Allianz pro Schiene“, Dirk Flege, die Entscheidung der Länder-Verkehrsminister*innen und forderte: „Nun brauchen wir dringend das parteiübergreifende Signal der Verkehrsminister, das Deutschlandticket zu einem dauerhaften Angebot zu machen.“
Das „Bündnis Sozialverträgliche Mobilitätswende“ hatte bereits vor der Entscheidung der Verkehrsministerkonferenz auf Preisstabilität beim Deutschlandticket gedrungen. Die dort zusammengeschlossenen Sozial- und Umweltverbände befürchten, dass bei einer Erhöhung Menschen vom ÖPNV wieder verstärkt auf das Auto umsteigen könnten. Mit einem Standardpreis von 49 Euro sei das Ticket zudem gerade für Familien, Kinder und Jugendliche und für Menschen mit geringem Einkommen schon jetzt zu teuer. Neben einer Mitnahmemöglichkeit für Kinder beim Deutschlandticket fordert das Bündnis deshalb die Einführung eines Sozialtickets zum Preis von 29 Euro pro Monat.
Dirk Bleicker
ist stellvertretender Chefredakteur des vorwärts. Der studierte Politikwissenschaftler twittert unter @kai_doering.