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Wahlsieg für Sternberg: SPD-Politiker bleibt Landrat in Ludwigslust-Parchim

Fast 58 Prozent im ersten Wahlgang: Landrat Stefan Sternberg wurde in Ludwigslust-Parchim mit deutlicher Mehrheit wiedergewählt. Der DEMO-Kommunalfuchs-Preisträger kann somit sieben weitere Jahre im Amt bleiben.

von Carl-Friedrich Höck · 12. Mai 2025
Stefan Sternberg bei der DEMO-Kommunalfuchs-Verleihung im November 2023

Stefan Sternberg bei der DEMO-Kommunalfuchs-Verleihung im November 2023

Noch vor einem knappen Jahr sah es so aus, als würde der Sozialdemokrat Stefan Sternberg bei der nächsten Landratswahl einen schweren Stand haben. Als der Kreistag in Ludwigslust-Parchim im Juni 2024 neu gewählt wurde, landete die SPD nur auf Platz 3 (15,6. Prozent) hinter CDU und AfD.

Preisgekrönte Landratsarbeit

Insofern ist das klare Ergebnis der Landratswahl am vergangenen Sonntag eine Überraschung. 57,9 Prozent der Wähler*innen gaben Amtsinhaber Stefan Sternberg ihre Stimme. Somit konnte er sich die Wiederwahl bereits im ersten Wahlgang sichern. Platz zwei ging an den AfD-Politiker Dietmar Friedhoff (28,1 Prozent). Die CDU-Politikerin Simone Borchardt (12,1 Prozent) und der Grüne Philipp Lübbert (2,0 Prozent) blieben chancenlos.

Sternberg ist seit 2018 im Amt. Gleich zweimal hatte der Landkreis seitdem mit großen Waldbränden zu kämpfen. Sternberg bewährte sich in dieser Zeit als verlässlicher Verwaltungschef auch in Krisenzeiten. Die Aufnahme und Integration von Geflüchteten ist im Landkreis Ludwigslust-Parchim besser gelungen als in vielen anderen Kommunen. Auch deshalb wurde Sternberg 2023 mit dem DEMO-Kommunalfuchs ausgezeichnet.

Er sei unheimlich dankbar, sagte Sternberg am Wahlabend dem NDR. Einen Grund für seinen Wahlsieg sehe er im Zusammenhalt im Landkreis. Er wolle Landrat aller Menschen sein.

Stichwahlen in mehreren Landkreisen

Wie groß die Wertschätzung für Sternberg in seinem Landkreis ist, zeigt auch der Vergleich mit anderen Landkreisen in Mecklenburg-Vorpommern, in denen am Sonntag ebenfalls gewählt wurde. Hier werden die Entscheidungen erst in der Stichwahl fallen.

Im Kreis Mecklenburgische Seenplatte schafften es Thomas Müller (CDU, 27 Prozent) und Enrico Schult (AfD, 36,1 Prozent) in die Stichwahl. Im Landkreis Vorpommern-Greifswald ist Amtsinhaber Michael Sack (CDU) mit 39,4 Prozent in die zweite Wahlrunde eingezogen, ebenso wie die AfD-Politikerin Inken Arndt (38 Prozent). Der ehemalige SPD-Bundestagsabgeordnete Erik von Malottki hat es somit trotz Unterstützung von Linken und Grünen nicht in die Stichwahl geschafft, für ihn votierten 22,6 Prozent der Wähler*innen.

Im Landkreis Vorpommern-Rügen verfehlte Amtsinhaber Stefan Kerth (ehemals SPD) die absolute Mehrheit nur knapp und kam auf 49,2 Prozent der Stimmen. In der Stichwahl wird er nun von Carlos Dias Rodfrigues (AfD) herausgefordert, der 27,5 Prozent erhielt.

Die Bürger*innen der Stadt Neubrandenburg waren aufgerufen, einen neuen Oberbürgermeister zu wählen. Amtsinhaber Silvio Witt war zurückgetreten, als Reaktion auf Anfeindungen und mangelnde Rückendeckung im Stadtrat. Auch in Neubrandenburg wird die Entscheidung erst im zweiten Wahlgang fallen. In die zweite Runde geschafft haben es der Einzelbewerber Nico Klose (35,7 Prozent) und CDU-Politiker Frank Benischke (24,6 Prozent). 

Autor*in
Porträtfoto Mann mit Brille und dunkelblonden Haaren
Carl-Friedrich Höck

ist Leitender Redakteur der DEMO. Er hat „Public History” studiert.

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