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Achim Brötel ist neuer Präsident des Deutschen Landkreistags

Der Deutsche Landkreistag hat Achim Brötel zum neuen Verbandspräsidenten gewählt. Der CDU-Landrat aus dem Neckar-Odenwald-Kreis bringt Erfahrung als Jurist und Richter, Kommunalpolitiker und Verwaltungsfachmann mit.

von Karin Billanitsch · 10. September 2024
Achim Brötel

Achim Brötel, Landrat des Neckar-Odenwald-Kreises, ist neuer Präsident des Deutschen Landkreistages. Er tritt die Nachfolge von Reinhard Sager an.

„Wenn einer geht, kommt meist ein anderer. Das ist einer der ganz wenigen Fälle, in denen die ‚one in, one out‘-Regel in der Praxis tatsächlich funktioniert.“ Derjenige der sich mit dieser bekannten Redewendung einführt und jetzt kommt, ist Achim Brötel, Landrat des Neckar-Odenwald-Kreise. Er wurde am Dienstag als Nachfolger von Reinhard Sager in das Amt des Präsidenten des Deutschen Landkreistages (DLT) gewählt. Sager hatte das Amt seit 2014 inne. 

Ulf Kämpfer gratuliert 

Ulf Kämpfer (SPD), VKU-Präsident und Oberbürgermeister der Stadt Kiel, gratulierte dem neuen Mann an der Spitze des DLT herzlich: „Dr. Achim Brötel ist durch seine langjährige Erfahrung, Kompetenz und seinen unermüdlichen Einsatz für die Kommunalpolitik bestens geeignet, die Nachfolge von Reinhard Sager anzutreten und die Zukunft des Deutschen Landkreistages und damit aller ländlichen Regionen mitzugestalten. Wir freuen uns sehr auf den Austausch mit ihm.“ 

Er bedankte sich bei Reinhard Sager für die „hervorragende Zusammenarbeit“ in den vergangenen Jahren. Als gemeinsame Ziele von VKU und DLT bezeichnete Kämpfer eine starke Daseinsvorsorge im ländlichen Raum und gleichwertige Lebensverhältnisse in Stadt und Land. „Beides ist entscheidend für den Zusammenhalt in unserem Land“, betonte Kämpfer. 

„Große Herausforderungen für Landkreise“

Brötel sagte in seiner Antrittsrede: „Wenn in diesen besonders herausfordernden Zeiten – ich will hier als Stichworte nur den anhaltend zu hohen Zustrom geflüchteter Menschen, die Pandemie oder den russischen Überfall auf die Ukraine mit all seinen Folgen nennen –, irgendetwas wirklich immer verlässlich funktioniert hat, dann ist es doch zweifelsohne die kommunale Bank.“  

Sie stehe für lösungsorientiertes, zupackendes Handeln und damit zugleich auch für Verlässlichkeit vor Ort, merkte Brötel an. Er betonte außerdem, wie wichtig es sei, sich aktiv einzumischen, „wenn bestimmte Dinge falsch laufen“.  Er wolle, konstruktiv daran mitwirken, dass es stattdessen in die richtige Richtung geht.

Der Unionspolitiker nahm in seiner Antrittsrede die Bundespolitik aufs Korn: Sie sei „ziemlich weit weg von dem, was die Menschen vor Ort bewegt.“ Den Landkreisen machten vor allem die schiere Aufgabenfülle und Aufgabenvielfalt große Schwierigkeiten. Kritik übte Brötel auch an der Krankenhausstrukturreform. Man brauche keine Revolution, sondern „eine Reform, die die Betriebskosten auskömmlich regelt und zugleich die verfassungsrechtlich geschützte Planungshoheit der Länder wahrt.“

Persönlicher Werdegang

Brötel ist gebürtiger Heilbronner und Jahrgang 1963. Der promovierte Jurist hat in Würzburg und Heidelberg studiert und war während seiner juristischen Laufbahn als Richter auch am Bundesgerichtshof tätig. Während seines kommunalpolitischen Werdegangs war er Bürgermeister der Stadt Buchen im Odenwald. Seit 2005 ist Brötel (CDU) Landrat des Neckar-Odenwald-Kreises. Seit langem ist er zudem Vizepräsident des Landkreistages Baden-Württemberg und Vorsitzender des Sozialausschusses sowie DLT-Vertreter im Verwaltungsrat der KGSt.

Die Mitgliederversammlung des Deutschen Landkreistags hat außerdem die bisherigen Vizepräsidenten Landrat Sven Ambrosy (SPD) aus dem Landkreis Friesland und Landrat Thomas Karmasin (CSU, Landkreis Fürstenfeldbruck) in ihren Ämtern bestätigt. Neu gewählt wurden Landrat Götz Ulrich (CDU, Burgenlandkreis). Für die Gießener Landrätin Anita Schneider (SPD) beginnt das Amt ab dem 28. November 2024. Landrat Olaf Schade (SPD) aus dem Ennepe-Ruhr-Kreis wird ab dem 16. November 2025 ein weiterer neuer Vizepräsident sein.

Autor*in
Karin Billanitsch

ist Redakteurin beim vorwärts-Verlag und schreibt für die DEMO – Das sozialdemokratische Magazin für Kommunalpolitik.

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